Samstag, 4. Juli 2015

Week-End Schock



Mein letztes Trainingswochenende vor den ernsten Sachen

Letztes Jahr hatte ich mich eine Trainingswoche in Chamonix unmittelbar vor 3 Ultras gegönnt. Ich sollte feststellen, dass die 6 Tage mir zu lange waren und mich ziemlich mitgenommen hatten. Deswegen entschied ich dieses Jahr auf 4 Tage inkl. 3 in Oberstdorf zu reduzieren.

Tag 1: Königsroute mit dem Landau Running Company

Früh morgen ein Intervalltraining und Nachmittag treffe ich mit meiner Lieblingstruppe und die Königsroute in der Pfalz zu laufen. Da ich keine Minute ernst bleiben kann fange ich sogar vor dem Lauf überall zu springen! Armer Andy!!!

Dann wird es nicht besser, die Beine reagieren gut und nehme die Route als Fartlek. Tolle Trainingseinheit meistens nah zu meinen Grenzen. Dank die tolle Truppe, verlauf die Zeit sehr sehr schnell und viel zu früh haben wir alle (bis auf eins) 600m den Pfalz in der Rheinebene erreicht.














Einige Landauer haben wir die Versorgung versorgt und genieße es. Fahre müde aber glücklich nach Hause. Ab morgen wird es ernst…

Tag 2: Gottesacker


 Letztes Jahr war ich öfter in Garmisch aber nur einmal in Oberstdorf und dafür nicht so hart unterwegs. Ich will jetzt dieses gegen besser kennen… Also los.
Ich starte direkt richtigen Holloloch (oder so etwas habe den Name vergessen… zu lange her…) und ab 1700müNN ist Schnee zu finden. Fit bin ich leider nicht ich wandere mehr als ich laufe… egal ich genieße die Natur. Ab 2000müNN fühle ich mich endlich besser und kann abseits der Wege am Grat entlang springen. Ich fühle wohl und voll am Leben! So muss sein… Ich spiele zwischen die Löcher des alten Gletschers weiter und weiter und bald bin ich am Hahnkopf… Ipfenkopf liegt gerade vor mir… Auf Grund von der gefährlichen Schneesituation (Serac) entscheide ich NICHT nach oben zu gehen. Vernunft muss auch manchmal sein. Ich fahre Ski mit meinen Laufschuhen bis in deutlich runter in der Tal bin… Es macht echt Spaß!!! Ab und zu fliege ich ordentlich aber Schnee ist weich und angenehm zu landen… Bald bin ich am Auto. Schnell zum Campingplatz… will früh schlafen und früh aufstehen… morgen geht es weiter!!!

 Tag 3: Richtung Heilbronner Weg und 4 2000er!

Heute der Plan ist gucken wie weit ich Richtung Heilbronner Weg komme. Anfang Juni kann es immer viel Schnee geben. Und es ist heute noch der Fall.




Nichtsdestotrotz starte ich los und direkt steil hoch bis Kamm! 35% Steigung, kann übertrieben aussehen aber in Andorra sollen solche Steigung auch geben (wenn es nur 35% wäre… wäre es schön gewesen…) Von oben laufe ich auf der Grat bis zum Mädchenkopf… Mit Laufen hat es wenig zu tun, es ist viel mehr Bergsteigen… Aber die Sense Ultra Softground haben genug Grip so dass ich mich nicht unsicher fühle… meistens… Oben ist es traumhaft aber kein andere Runter als den Weg hin… also zurück und weiter Richtung Walterer Hütte. Um es schnell zu fassen, es gibt nur Schnee und versuche zwischen die Lawinen die Spuren andere Verrückten zu verfolgen.

Angekommen an der Hütte, frage ich ob den Heilbronner Weg begehbar wäre… „ Begehbar ist es immer, die Frage ist immer mit welcher Ausrüstung, mit solchen Schuhen werde ich es nicht tun! Du brauchst stabile Schuhe!“ Ich hasse solche Antworte. Meine Schuhe sind mein Problem und wer will Klotz am Fuß tragen darf es gern! Egal ich nehme trotzdem die Empfehlung an und rase runter einfach geradeaus… Ich möchte nicht die Wege zerstören… Schnell bin runter und da Richtung Heilbronner Weg ist wg. Holzarbeit gesperrt… Immer besser. Egal ich werde einem Weg nach oben finden... Dieser Weg ist eigentlich zum Fidererscharte! Schnee gibt es auch dort aber niemand um mir Bemerkungen zu machen! ;-) Oben gibt es leider keine Spur mehr zu verfolgen und laufe nur noch nach Gefühl… in einer Gegend wo ich nie war… Schlau ist es nicht aber es gibt gerade Wetterumschwung und ich möchte nicht hier oben stehen wenn Gewitter kommt…
 
Die Gefühle sind nicht so schlecht und schnell bin ich sogar am Pass… schnell runter zum Hütte, die netterweise die Wasserquelle in eigene Stall gesperrt haben… Ich habe Durst… Naja mit dem aktuellen Regen sollte es klappen…

Vernunft muss manchmal sein aber müde bin ich noch nicht ich entschloss weiter zum Kanzlerwand! Und weiter… ich habe oben den Eindruck dass es schneit… kann nicht sein es ist viel zu warm… auf dem Weg runter gibt es eine Kreuzung… Fellhorn 50min… 50min entspricht 20min für Trailläufer… warum nicht… Und los geht es zum 4. 2000er! Ich laufe die hunderte von Treppen hoch! Die Sonne ist wieder da!!! Mache eine Pauschen an der Spitze, genieße die Landschaft die nur für mich da ist. Ich bin wie den ganzen Tag allein. Heute habe ich wirklich öfter mit dem Risiko gespielt, Spaß hat es nicht immer an dem Moment gemacht aber inzwischen war es echt cool! Morgen bin ich brav und bleibe auf Wege… Und schon rase ich runter, ich fühle mich gut, ich bin zu Hause!



Tag 4: Enschenkopf, Nebelhorn, Rubihorn

Es hat tatsächlich starkes Gewitter während der Nacht gegeben. Bin glücklich dass an dieser Zeit war ich gemütlich im Zelt!


Heute bin ich vernünftig. Keine verrückte Sachen, ich werde zu Hause gesund erwartet und es wäre blöd sich kurz vor Andorra zu verletzen… So war mindestens mein Plan.

Ich starte hoch ganz banal Richtung Rubihorn… Irgendwann sieht nach links wie ein Weg der kürzer sein könnte… Ich nehme den… Ziemlich schnell merke ich dass es kein Weg ist sondern ein altes Flussbett… Egal es geht hoch… Achja und wie… ich muss immer öfter klettern… dann unter die Bäume mit den Salamandern kriechen und weiterklettern… Alles zum Thema brav sein… es hat kein 30min gedauert!

Plötzlich bin ich auf dem Entschenkopf… welcher Weg? Keine Ahnung Westweg??? Ich nutze den Weg dieses Mal Richtung Nebelhorn… naja meistens… ich kürze auch ab und zu ab… Es ist so voll da oben! Es ist mir unwohl ich will meine Ruhe, ich brauche die Berge nur für mich! Und so laufe ich Richtung Breitenkopf… Klettersteig… Natürlich wie immer kurze Hose, T-shirt, Laufschuhe und bäääm spielen! Am Ende des Weges treffe ich 3 Personen die mich wie ein außerirdische angucken… Die wollen wissen, ob ich von oben komme… Na klar woher sonst… dann merke ich, Fette Wanderschuhe, Klettergurt, Seile, Helm… naja alles zum Thema Sicherheit… Ich bin der Meinung, man muss IMMER in Kopf halten, dass man von allein runter kommt. Und wenn erforderlich so schnell wie möglich! Die 15kg Sicherheitsgepäck entsprechen nicht meine Theorie…

Egal jeder macht wie er es für richtig hält, Hauptsache er stört niemand!

Ich laufe gemütlich Richtung Rubihorn, bin jetzt wirklich müde und muss schnell nach Hause! Den Bergab werde ich nutzen als hartes Training für mein Schneckentempo… Es klappt super und bin stolz keine Angst zu haben zu rasen. Ich merke wie sehr die Schuhe (Fellraiser) rutschen und gleichzeitig sicher auf dem Boden sind. Es macht ohne Ende Spaß. Endlich kann ich Bergab (mindestens dachte ich)

Und so endet ein tolles Wochenende. Sollte Schnee in Andorra geben bin ich bereits. Ich finde mich top vorbereitet. Die Ronda kann kommen… naja mindestens dachte ich an dieser Moment… Aber es kommt noch mehr…

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