Ende Juli, direkt nach dem Chiemgauer 100,
entschied ich mich für den Ultra Trail du Haut Koenigsbourg (THK) anzumelden. Dieses
Rennen passte perfekt als eine letzte „Sprintstrecke“ vor der Diagonale.
Mathieu (unter 26h für den UTMB und 30. Mann bei der Diagonale, GRATULATION!!!)
hatte es mir in meiner Vorbereitung sehr empfohlen.
Kintzheim, 05.09.2015 abends, kleines Dorf, dort
hole ich meine Unterlagen. Start ist um zwei Uhr morgens geplant! 02:00 Uhr.
Die sind echt verrückt!
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| Gegenüber von dem B&B |
06.09.2015, um 00:30 Uhr stehe ich auf! Ich kann
nicht sagen, ob es früh oder spät ist, aber viel habe ich nicht geschlafen!
Um 01:30 bin ich wieder in Kintzheim, mit Gerhard von
LRC (danke für die zahlreiche Bilder) gehen wir gemütlich zu der Startlinie…
Ich fühle mich eigentlich ganz gut. Es ist erstaunlich…
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| Am Start mit Gerhard |
Punkt zwei geht es los! Auf der Straße gibt es
trotz der Uhrzeit einige Zuschauer!!! Nice!
Direkt am Start renne ich zügig mit der 6-köpfigen
Führungsgruppe. Nach ca. 5k, auf Grund von viel Kaffee muss ich eine kleine Pipipause
einlegen… Kleines Geschäft von ein paar Sekunden und ich sehe ich die andere schon
nicht mehr! Die sind wirklich flott unterwegs! Erste Steigung Hahnenberg, es
nieselt, es ist kalt aber Tempo muss sein und ich laufe einfach weiter… Bis ich
schon anfange Bauchschmerz zu merken. Mein T-shirt ist klatschnass und deswegen
ist mein Bauch schon ausgekühlt. Ich ziehe die Weste schnell an, leider ist es
schon zu spät…
Die Strecke ist manchmal steil, manchmal leicht
technisch aber es ist eine schöne Rennstrecke, wo jede Sekunde zählt! Kurz vor
der 1. VP (k22) liege ich auf dem 5. Platz. Mein Magen hat schon zugemacht, es
wird also nüchtern weitergelaufen!
Beim Anstieg zum Tännschel, Spitze der Strecke bei
980müNN sind wir in Nebel, die Sichtweite ist unter 3m. Durch den Regen und der
Wind ist es wirklich kalt geworden. Egal, der 4. steht vor mir und einer hinter
mir kommt wie eine Rakete zurück!!! Eine Platz verloren, einer gewonnen. Passt!
Kurz vor der 2. Vp bekomme ich meine endgültige Platzierung 4. Ich werde fast
niemand mehr sehen!
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| Bei mir war es noch dunkel dafür schön beleuchtet. |
Es ist dunkel, kalt und nass! Mein Magen ist zu,
ich muss regelmäßig ins Gebüsch… ich laufe nur noch für mich selbst. Ich habe
null Ahnung, wie weit sie vorne und hinter sind! Egal weiter, es gehört auch
dazu.
Langsam wird es heller. Und es hört endlich auf zu
regnen! Toll! Die Strecke geht hoch und runter wenig flache Abschnitte dafür
nicht sehr technisch. Also los weiter, weiter. VP 3 erreicht (gleicher als
VP2!) und jetzt geht der Weg zurück zum Start!
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| Ein der zahlreichen Schlösser! |
Die Sonne fängt an endlich meine Knochen zu
trocknen. Aber meine Beine werden müde, ich nehme ein Gel! Erstes Essen nach
mehr als 5h!!! Und weiter VP4, endlich soll diese Steigung zum Burg Haut
Koenigsbourg anfangen! Und irgendwann geht’s los, ich bin müde, ich habe
Hunger!!! Ich gehe / laufe das Ding hoch! Und plötzlich sind ganz viele Läufer
da! Die 25k sind jetzt auf der Strecke unterwegs. Endlich Motivation! Paceman
startet. Und bäääääm überholen! Ich sehe den Dritten. Hole ich ein. Cool Podest
kriege ich noch!
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| Die Begrenzung haben wir gar nicht wahrgenommen!!! |
Naja fast, er merkt meine Lampe auf dem Kopf, lässt es nicht
so einfach geschehen und wir ballern wie Maschinen nach unten! Meine Waden krampfen
ich kann das Tempo kaum halten er rast weiter, ich auch… 4k vor Ziel meine
Waden sind am Ende, Schnell ein Gel (2!) 2 Schluck Wasser (damit ich 2l während
der Strecke getrunken habe!) und weiter! Letzte Steigung, letzte Burg, letzte
Kilometer der 3. ist nicht mehr in Sicht. Ich überquere die Ziele Linie nach
08h39, der 3. hat 08h38 gebraucht und der 2. 08h36! Weniger als 3min Unterschied
nach 85k mit 3500hm!!! Verrückt!
Enttäuscht, von meiner Holzmedaille (Schokomedaille wie die Franzose sagen!) gehe ich mich umziehen, zm Glück ist Anna da und kann mich trösten. Wir warten auf Thilo
der noch unterwegs ist und direkt nach seiner Ankunft fahren nach Hause. Ich
denke darüber nach meine Zeit ist 9min unter dem Streckenrekord und hat sogar
nicht für ein Podest gereicht! Anna errinert mich, dieses
Rennen war nur eine Vorbereitung für die Diagonale. Bereit bin ich jetzt. Ich
bin mit den Magenprobleme zurechtgekommen. Das ist gut. Mein Tempo ist mehr als
ausreichend um auf der Insel zu finishen. Sie hat recht!!! Mehr will ich auch nicht. Also positiv
denken und weitertrainieren!
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| Schlos Haut Koenigsbourg, danke an Nicolas Fried für das Bild |
Wir sehen uns!
