Freitag, 16. Dezember 2016

Der Kobolt… von KOblenz nach BOnn Light Trail zu Fuß über den Rheinsteig… in Dezember!



Als ich mich im Juni anmeldete war ich voller Vorfreude. Ein solches Rennen als Saisonabschluss. Eine wunderschöne Ecke, die ich kaum kenne. Was will man mehr…

Doch vor 4 Wochen, als ich mir den Ellenbogen geprellt hatte (ja es ist schon gefährlich im Büro) hasste ich mich, dass ich mich angemeldet hatte. Aber gut, wenn ich angemeldet bin, stehe ich auch am Start und danach sehen wir weiter.

Nach 4-wöchiger Laufpause fuhr ich also nach Bonn. Das Briefing findet in Haus am Rhein in Bonn statt. Von dort fahren wir mit einem Oldtimer Bus gemeinsam nach Koblenz. Coole Sache. Stefan Lang, Anke Warlich, Iwy sind auch da. Trotzdem schaffe ich es nicht, mich zu motivieren. Ich will meine Laufpause weiterziehen.

Angekommen in Koblenz, ist es frisch aber das Wetter ist herrlich. Irgendwie weckt es bei mir meine Lauflebensgeister. Vielleicht wird es doch was.


Michael, der Rennleiter, bringt uns zum Start. Ich bin ganz hinten… Und dann geht es los, ich hole allein ein und nach 300m bin ich vorne. Nach 350m biege ich aber schon falsch ab!
Ach ja fast, vergessen, die Strecke ist ein Wanderweg und nicht besonders gut markiert für das Rennen. Das heißt, wir müssen Minimikromarkierungen folgen wie diese hier:

Zum Glück habe ich ein GPS dabei, das werde ich später vielleicht noch brauchen. Egal, ich nehme jetzt die richtige Richtung. Laufe 1k weiter. Und wieder falsch… Genervt starte ich jetzt schon das GPS. Es wird doch nützlich sein.

Ich hole wieder das ganze Feld ein und jetzt geht es wirklich los! Ich fühle mich eigentlich gar nicht so schlecht.  Die Wehwehchen am Po, Fußgelenk, Rücken verschwinden nach 20k und ich fühle mich einfach gut. Ich bin in meinem Element. Ich bin draußen!

Alles läuft so gut, dass ich vergesse (wie immer) zu trinken und zu essen und komme komplett nüchtern am 1. VP (nach 35k!!!) Die Beine schmerzen bereits und die Motivation ist schon wieder weg…

Essen, trinken und weiter, ich bin angeblich sehr zügig unterwegs, niemand hat mich so früh erwartet. Zu schnell vom Start an, mal sehen…

Ich laufe weiter und verspreche mir selbst, regelmäßig auf der Uhr zu gucken, um zu essen! So geht es nicht weiter. Bald sehe ich wieder den Rhein, es ist voll schön von da oben, fast gleichzeitig fange ich an die 100k-Läufer einzuholen. Ich finde es immer motivierend, nicht komplett allein zu sein.
Es geht manchmal ganz steil hoch und dann hasse ich den Typ der diese Strecke gemacht hat… Ich hasse ihn fast so sehr wie selbst, dafür dass ich das laufen wollte!


Bald wird es dunkel, Lampe aufsetzen und weiter. Ich habe mitgezählt: es sind noch ca. 7 100k-Läufer vor mir, die ich einholen könnte. Zweiter VP (wieder 34k weiter! 69k für 2 VPs, nicht schlecht), ich bin dieses Mal viel fitter, obwohl ich seit über 5k kein Wasser mehr habe… Viel trinken und weiter. Verlaufen hier, verlaufen da und bald bin ich am VP 3. Das ging aber schnell. Meine Beine schmerzen arg, die Motivation sinkt wieder. Dort ist Tobias Krumm. Er hat bereits 2 Mal den Kobolt gewonnen und ihm gehört den Streckenrekord. Er läuft heute die 100 Meilen Strecke. Er ist auch ziemlich einsam unterwegs. Er meint ich wäre in den Streckenrekord-Zeiten und könnte es sogar brechen.

Mehr brauche ich nicht, um wieder aufzustehen und weiterzulaufen. Bonn, ich komme und zwar schnell. Ich fange an ein bisschen zu pushen, ernähre ich mich immer noch wie ein Uhrwerk. Ich fühle mich gut, trotz der Uhrzeit (ca. 23 Uhr). Laufen verlaufen laufen verlaufen und bam VP4. Letzte VP. Trinken Flasche füllen, weiter 3 Bergen noch. Ich rufe Anna an. Es ist gemein, da es schon 1:30 Uhr ist…
Motivation sammeln. Steil hoch geht noch, runter geht super, flach bleibt laufbar aber leichthoch ist echt schwer zu laufen. Die Uhr tickt, weiter und weiter, schneller. Drachenfels, Berg 1 vorbei. Petersberg: Berg 2 vorbei, nur noch ein Berg… der tut weh. Egal, weiter. Es ist zäh aber ich versuche weiter zu joggen. Bald komme ich in Bonn an, in 16 Stunden 15. Also noch 20 Minuten um den Rekord zu brechen. Machbar. Ich laufe weiter und so schnell wie ich noch kann. Jetzt bin ich am Rhein entlang nur noch ein paar hunderte von Meter. Meine Beine wollen gehen, mein Kopf laufen. Also laufe ich und laufe übers Ziel, am Haus am Rhein um 03:31, es heißt 16:31! 4 Minuten schneller als Tobias. Das war wirklich knapp!

Der Erste von den 100k ist schon da, er ist der einzige den ich nicht überholt habe. Er hat ca. 13h gebraucht. Ich brauchte für seine Strecke 12h50… Interessant, das heißt, fit war ich also schon.
Meine brandneuen Scott Supertrack RC haben den ersten richtig langen Test (140k mit 5100Hm) auch mit Bravour bestanden!


Tobias kommt bald. Die 3 ersten der 3 Rennen sind da.
Kurz quatschen, lange duschen und heim laufen (3k bergauf, unter Regen. Es ist so zäh und langweilig und kalt, ich werde Stunden brauchen…ich muss Anna anrufen).
Wieder duschen und dann versuche ich zu schlafen. Unmöglich ich sehe dieses dämliche Schild überall!!! 2 Tüte Chips, 1 Bier, mich drehen in alle Richtungen und um 9 stehe ich auf, quasi ohne ein Auge zugekriegt zu haben.
Aufräumen und zum Ziel fahren. Die Siegerehrung ist schön. Wie die Veranstaltung. Musik, Essen, Getränke, alles ist entspannt, viele sind noch da.

Ich bekomme meine Schiefertafel und fahre nach Hause. Unterwegs denke ich wieder und wieder daran, wie schön es war. Ich wollte es nicht und am Ende lief alles so toll.

Die Saison ist jetzt endlich zu Ende. Noch ein bisschen Ruhe und dann geht es los mit einer vollen Saison 2017. Es wird wieder erlebnisreich. Ich freue mich wie Bolle auf 2017. Wir sehen uns auf Trail natürlich.

Sonntag, 20. November 2016

Eine tolle Saison ist vorbei, es ist Zeit eine neue Seite meines Lebens zu schreiben

Aber zunächst soll es einen Blick auf die 2 letzten Bergläufe der Pfälzer Berglaufserie geben.

Potzberg: Nach einer gezielteren härteren Vorbereitung fühlte ich mich fit, um diesen flacheren Berglauf zu meistern. Am Anfang flach und asphaltiert, eigentlich nicht mein Ding, aber perfekt für einen Geschwindigkeitstest.

Zwei Stunden Anfahrt für gut 8k Lauf auf Asphalt, das soll nicht umsonst sein! Angekommen in dem kleinen Dorf merkt man sofort, dass die Temperatur kalt und winterlich (ca. 3°C)  ist, aber auch dass das Dorf heute aus den Nähten platzt. Klar, es sind Pfälzer Berglaufmeisterschaften, das Feld ist stark besetzt. Ich kalkuliere die erwartete Anstrengung und die Entscheidung fällt für kurze Hose und T-Shirt. Anna, verletzt entscheidet sich, als Fotograf unterwegs zu sein.


Start! Das Tempo ist hoch, sehr hoch. Ich lasse mich nicht zu viel ziehen und versuche nur für mich zu laufen. Nach 2k ist meine private Fotografin da! ich freue mich riesig und rase weiter. 

 
Bald sind 5k gepackt, aber noch sehr wenig Höhenmeter… Die Rampe fängt erst an! 3 schwere Kilometer folgen. Ich bin mit Thomas Weishaar, am Kämpfen. Ich weiß ich kann es schaffen… 
doch mein Körper meint er müsste dafür noch Ballast abwerfen… ich habe zwei Optionen: 1. ich pusche weiter und komme ziemlich dreckig über Ziel… 2. Ich drossele das Tempo und schaffe es noch bis zum Toiletten nachher…
Ich wähle die 2. Möglichkeit und lasse Thomas fortziehen… Am Ziel bin ich ziemlich platt aber mein Darm erholt sich schnell……..
Kurz Umziehen und runter. Anna sollte mir entgegenkommen. Mal sehen wann ich sie treffe…
Ich laufe es gemütlich runter… bis zum Auto! Tatsächlich war Anna mit Regina hochgejoggt und ich habe sie verpasst…

Dusche, Siegerehrung (2. AK) und zur LRC Party mit Philipp Reiter!


Kalmit
Die Woche vergeht schnell, und anders… Am Samstag kann ich wegen eines blöden Arbeitsunfall nicht bei Kalmit Berglauf starten… Echt blöd. Anna ist auch verletzt. Kann man nicht ändern. Wir gehen an die Strecke, um unsere übliche Mitstreiter anzufeuern! Es ist auch lustig, ab und zu mal ein Rennen von der Seite zu sehen!


Außerdem ist heute Abend hier im Rahmen des Kalmit Berglaufs die Siegerehrung der Pfälzer Berglauf Pokalserie.
Anna wird Gesamtdritte und Zweite in ihrer AK hinter einer unschlagbaren Melanie Noll! Ich werde Zweiter meiner AK hinter Max Kirschbaum!


Damit endet meine Laufsaison 2016 und ich nehme mir eine Auszeit als Läufer der Landau Running Company. Es ist also Zeit für eine kleine Zusammenfassung.

Erste Eindruck: mein Wettkampfjahr war lang!
Angefangen hat es am 27.02, geendet hat es am 12.11.. Verdammt lang!
22 Wettkämpfe. So viel bin ich noch nie gelaufen.

Es war sehr erfolgreich.
14 Podeste! Das ist auch unglaublich neu für mich. So oft wurde ich nie aufs Siegertreppchen gerufen. Aber genauso oft habe ich mein LRC-Trikot auf dem höchsten Treppchen gebracht!

Es war Abwechslungsreich!
Straße, Trails, weglos, von VK bis 100 Meilen. Flachland, Gebirge, Vulkan, Wald, Feld, Sand, diese Jahr gab es wirklich alles! :-)

Es war schön!
Vom Pfälzer Wald über die Alpen, durch den Schwarzwald und über die Vulkane von La Palma.

Es war gemeinsam!
Mit LRC: im Geschäft, beim Lauftreff, im Wettkampf und bei andere Veranstaltungen der Laufverrückten. Besten Dank an Iris und Christian für eure tolle Unterstützung, ich habe euer Trikot mit Leidenschaft getragen! Danke für eure Anerkennung!

Es war leidenschaftlich!
Für die Natur, für den Sport und besonders für Anna, die immer für mich da war. Die mich stets unterstützt hat. Danke mein Schatz!


Aber wie schon einleitend erwähnt, ab 2017 werde ich Neues entdecken: Ich werde für Trail Magazin an den Start zu gehen! Ich freue mich wie ein kleines Kind auf die Zusammenarbeit mit Denis und das Sponsoring von Scott und Powerbar.


Wir sehen uns!

Mittwoch, 9. November 2016

Die Saison ist noch nicht vorbei...



Nach den drei ruhigen post-KuSuh-Wochen kam ich nun wieder zum Trainieren. Die erste Woche war ziemlich gemütlich mit einem Wochenende im Taunus im Rahmen des Revierguides vom Trail Magazin.

Samstagfrüh fuhr ich mit Anna Richtung Taunus los. Das Wetter ist nicht so freundlich aber die Revierguides sind immer lustig und wir hofften, dass die 2h Fahrt Richtung Norden die Sonne wieder zum Vorschein bringen würden…

 Nicht so ganz. Es ist nebelig, kalt und nass aber wir sind Trailläufer und nicht aus Zucker. Unser Guide des Tages heißt Don, er führt uns über die schönsten Trails von Oberursel. Die Wege sind spielerisch, das kompensiert den miesen Ausblick! Ich freue mich Denis, Marcel und Matthias wiederzusehen und kann auch Michael Arend kennenlernen. 

Nach ca. der Hälfte der Strecke erreichen wir den Feldberg. Don sagt eine 10 minütige Pause an… Wenig sinnvoll bei dem Wind, der Kälte und dem Nebel. Wir gehen mit Anna in die Wärme. Nach 9 Minuten gehen wir raus… Niemand mehr da! Super! Ich brülle in den Nebel,  keine Antwort… Blöd. Na gut, also Rückfunktion der Uhr anschalten und los… Wir laufen unseren eigenen Weg zurück… Irgendwie quer durch Wald, irgendwie quer hoch und runter… Wir kommen zurück am Auto 30min nach den anderen (die schon alle fort sind). 28k/1200hm statt 22k/800hm. Geschafft!

Fahren zum Hotel… mieses Hotel… aber diese Geschichte wäre zu lang… schnell duschen, die Trainingskonferenz von Michael Arend wartet. Es wird spannend. In der Trainingsplanung bin ich in manchen Punkten bisher anders vorgegangen als er. Aber wenn ich mich seine Ergebnisse anschaue, scheint es zu funktionieren. Ich werde versuchen es umzusetzen… aber für Laufbandtraining fehlt noch ein gehörige Portion Überzeugungsarbeit :P

Schlafen, frühstücken und es geht wieder los. Ich starte auf der langen Strecke. Das Wetter ist etwas besser… Das Tempo auch. Es wird sehr viel mit Marcel und Matthias gespielt. Hoch und runter, schneller und langsamer, schöne Pfaden. Nach ca. 3,5h sind wir fertig. Schön war’s.

Heimfahrt.

Am Montag habe ich frei, ich will gucken ob ich immer noch kreuz und quer laufen kann. Ich habe das seit Ewigkeit nicht mehr gemacht (eigentlich seit der Diagonale 2015…). 4h im Gebüsch, 4h weglos, viel gehen, wenig laufen. Dadurch sollen meine Gelenke stabiler werden. Ich merke, dass ich schnell müde werde, aber egal, es macht Spaß (bis auf den Zecken!!!)

Dienstag geht es los mit Intervalle… Früh morgens auf dem Rad, abends auf der Bahn. Die 100k des Wochenendes haben Spuren gelassen. Die Oberschenkel sind ziemlich steif. Aber damit kann ich leben.

Mittwoch wie immer Alternativ- und Entspannungstag: schwimmen, Yoga, bouldern.
Donnerstag geht der Wahnsinn weiter: Bergtraining….
Am Samstag nach einem Besuch in meinem Lieblingslaufladen, LRC, geh ich mit Anna in der Pfalz spazieren. Das Wetter spielt mit und wir sammeln kiloweise Esskastanien. Enorm was da alles auf dem Boden liegt!

 


Sonntag arbeiten… nicht so toll aber sonst gibt s nix zu fressen, außer Esskastanien ;-)

Für Dienstag hat uns Markus für den Revival des KuSu(H)rvival eingeladen. Die Veranstalter Wolfgang und Angela sind da. Schön sie wiederzusehen. Wir laufen bereits auf der neuen Strecke (also für 2018!) Noch schöner sind Wolfgangs Wörter, noch härter denke ich


Das Wetter ist ein Traum und es macht ganz viel Spaß wieder im Kraichgau zu sein.






Am Mittwoch fahre ich wir mit Anna in den Südschwarzwald, ich habe nämlich Zwangsurlaub.
Umso besser, meine Erholungswoche wird mit viele lange Spaziergänge aufgefüllt.





Meine Erholungswoche endete gestern mit einem tollen Geburtstagsgeschenk. 



Die Vorbereitung für die 2 letzten Bergläufe geht weiter. Ich werde noch versuchen ein bisschen Speed zu gewinnen. Einfach wird es nicht aber es gibt immer Möglichkeiten sich zu verbessern!


Wir sehen uns aber dieses Mal in Winter…