Als Thibaud mir Ende letzten Jahres seinen Wunschkalender an
Rennen vorstellte, war sofort klar... für mich nur mit Fallschirm und mit Asterix-Zaubertrank
in den Flasks! Wenn ich mir jetzt das Afterrace Video dieses Skyraces anschaue,
denke ich immer noch: kranker Scheiß, nie im Leben! Aber wer s kann, warum
nicht!?! Ich bin voller Bewunderung und Respekt für all Thibaud kam sichtlich
glücklich zurück von diesem intensiven Kurztrip ins Hochgebirge. Wie auch die
anderen Athleten hatte er scheinbar einen Heidenspaß da oben! Was für Freaks,
denke ich voller Bewunderung und Respekt für diese Leistungen!
Schon bei der Startnummernausgabe am Samstagnachmittag war
klar, Wettkampftouristen würde es hier kaum geben. Dafür ein Starterfeld
gespickt mit hochkarätigen Athleten aller Nationen, wie es die französische
Trailrunning Szene selten gesehen hat. Das französische Magazin Trail Endurance
Mag kündigt das Rennen als das größte Rennen 2019 in Frankreich an. Ist das zu
hoch gegriffen? Machen wir uns selbst ein Bild: Bei der Ankunft in St. Honoré
fragt man sich zunächst ob man sich verfahren hat. Dieser kleine verschlafene
Ort will morgen so ein Event aus dem Boden stampfen? Alles ist so ruhig und das
Gelände so kompakt! Die Ruhe vor dem Sturm?!
Am nächsten Morgen stehen mehr als
70 LäuferInnen von Weltklasse an der Startlinie und die restlichen 380
StarterInnen sind auch keine Wettkampftouristen. Das Rennen ist ausgebucht. Im
Sprint geht es auf die Berggipfel zu. Nach nur gut 2h30 kommen die ersten
Läufer von ihrem 25k/2000Hm (Höllen)Trip zurück, Schlag auf Schlag.
Ein
Wettrennen bis auf den letzten Meter wie man es bei einem Trail selten gesehen
hat. Pure Leidenschaft bei den SportlerInnen und Veranstaltern. Weniger Tamtam als
anderswo dafür beeindruckende SportlerInnen, eine top organisierte familiäre
Veranstaltung mit teilweise extrem alpinem Streckenverlauf. Das alles wird in
beeindruckender Manier von einem ortsansässigen Verein auf die Beine gestellt, wow,
auf einem kompakten Gelände mit lokalen Ausstellern. Lokales Bier, lokaler
Ziegenkäse, lokale Wurst- und Backwaren und wie bei deutschen Bergläufen
Kuchenverkauf. Wer Flanieren und Tamtam liebt, findet hier sicher nicht
Genugtuung.
Neben dem Skyrace wird eine kürzere Distanz (14k/600Hm)
angeboten die ungefähr bis zur ersten Verpflegung des Skyraces führt und dann
über Trails und Wiesen zurück zum Dorf geht. Daneben gibt es einen Kinderlauf.
Statement von Thibaud zur Strecke und zum Rennverlauf:
Zwar bin ich an solchen Bedingungen (Gelände und Wetter)
nicht gewohnt, aber das war ein purer Adrenalinkick! Schnee, Stein, Wasser,
Matsch, Speed, Technik alles war dabei!
Du langweilst Dich zu Tode bei deutschen Trailevents, ZUT
ist für Dich ein Panoramalauf? Dann kannst Du dich für 2020 hier anmelden, Spaß
ist garantiert!
Statement von Anna zum Trail des Marmottes:
Nachdem ich mich
mit einer kleinen Läufergruppe direkt zu Beginn verlaufen hatte, räumten wir
das Feld von hinten auf. Ich fühlte mich langsam heute, vor allem wenn ich an
die Skyrunner Truppe dachte, die längst oben über den Kamm turnte. Bis zu
unserem höchsten Punkt war mir echt kalt und die Waden wollten nicht aufhören
zu beißen. Der downhill hat dann echt Spaß gemacht. Leider keine Murmeltiere
gesehen, dafür noch nie so viele Blumen bekommen. Mit den Blumen machen wir abends unseren Vermietern eine Freude. Die beiden 80-Jährigen laden uns auf einen selbstgemachten Walnussweinbrand in ihr Wohnzimmer ein und erzählen uns von der Dorfgeschichte und ihren Erfahrungen mit den Bergen. Ein gemütlicher Abend den wir ebenfalls in Erinnerung behalten werden.
Ich habe nichts gewonnen, aber trotzem habe ich mich gefeiert! |
Bilder: AC Matheysin und Trail Endurance Magazine
Was man 2 Tage später von der Strecke gesehen hat!
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