Donnerstag, 2. Juni 2016

2 wunderbare Monate!!!



O je o je… Letzter Beitrag am 31.03!!! So viel passiert seitdem. Schauen wir mal, warum ich keine Zeit fand, meinen Blog zu pflegen…

02. April, Rockie Mountain… letzter Frühjahrsberglauf in der Pfalz. 13k, ca. 600hm… Ich bin noch müde… Direkt an k4 will ich aussteigen, mir geht’s dreckig, ich bin saftlos… Ich quäle mich bis k9 und dann geht’s wieder besser… ich kann beschleunigen… Leider reicht es nicht so ganz für eine tolle Platzierung. Ich werde zwar 1. meiner AK aber irgendwie hat etwas gefehlt. Anna erzählt hinterher dass sie auch bei k4 am liebsten im Wald verschwunden wäre, aber sie schafft es dann doch noch bis aufs Podest. 
 


09. und 10. April, Courses Natures de Niederbronn. Letztes Jahr konnte ich hier aufgrund einer Verletzung nicht teilnehmen, dieses Jahr soll es ein gutes Vorbereitungswochenende werden. Ich habe mich also für die Intégrale angemeldet, das heißt 76k/2700hm am Samstag und 59k/2200hm am Sonntag! Vorbereitet fühlte ich mich nicht, zumindest hatte ich nichts Langes trainiert. Ich entscheide daher vorsichtig zu starten. Ich lasse die Rakete davonsausen und halte mich hinten. Ich lasse auch Paul nach 15k allein weiterrasen…



 Die Beine scheinen nicht zu schlecht zu reagieren und ich fange ab k30 die vordere Gruppe einzuholen. Am k40 bin ich 7. mit 30min Verspätung auf den ersten und 20min auf den zweiten. Mir geht‘s noch ausgezeichnet und ich entscheide meine Komfortzone zu verlassen. Nicht umsonst! Am vorletzten VP, k56 bin ich Zweiter! Der erste ist noch 15min vor… Ich behalte mein Tempo… Bis 7k vor Ziel kann ich es behalten und bin nur noch 8min vor den ersten entfernt… Und… das war’s! Krämpfe an den Waden! Ich muss stehen bleiben… Gels, Wasser, Salz… Und ich quäle mich weiter zu laufen. Aber ich muss die Handbremse ziehen… Ich finishe 10min nach dem ersten, Emir Grairi. Ich habe meine Zeit von vor 2 Jahren um 30min verbessert… Ich bin super glücklich.
Ein paar Massagen später und eine Nacht Schlaf später geht es schon weiter!

Neuer Tag neues Glück, heute pushe ich direkt nach dem Start, nach 5k bin ich in den TOP 10… Alle andere sind gestern nicht gelaufen! Mal sehen, ob mein Körper das Tempo halten kann! Niemand holt mich ein… ich kann sogar überholen, ich fühle mich gut… bis 9k vor Ziel, entspricht 1k vor den letzter Verpflegung… Ich bin zu müde, ich habe Hunger… Blöderweise, ich will mich pushen bis zum VP! Fehler! Ich krieche bis zum VP, muss dort 5min sitzen bleiben und lasse mich überholen… Ich bin im A…! Nach 5min viel zu langer aber erforderlicher Pause starte wieder. Ich kann nicht Vollgas rennen, aber immerhin komme ich gut vorwärts… Ich werde als 7. finishen… 10s nach der 6. Und 1min nach dem 5. … Hätte ich mich richtig versorgt, wäre ich wahrscheinlich 5. geworden. Ich habe hier auch meine Zeit von vor 2 Jahr um 20min verbessert! Nichtsdestotrotz gewinne ich den Intégrale! Endlich, der Graal gehört mir! Danke Didier, dein Pokal ist wunderschön!

24. April, Badische Meile… Ich sollte laufen… ich werde am Start bleiben… Ich habe meine Rücken am Freitag verrenkt… Ich kann kaum gehen. Stattdessen, werde ich die Läufer meiner Firma und Anna unterstützen… Manchmal ist es so… leider. Ich werde nicht wissen, wie schnell ich 8,88889k laufen kann… 


26. April, mein Rücken ist einigermaßen instand gesetzt, (danke Bettina Georg), Abflug nach La Palma! 



Kurze Zusammenfassung: trotz des Wetters, das nicht so toll war, genießen wir die Zeit, trainieren so gut wir können… Nach 2 Wochen habe ich 300k und 20.000hm gesammelt, bin verlobt, und habe den Kilometro Vertical am 05. Mai (danke an Philipp reiter für das Bild) und die Transvulcania am 07. Mai gefinisht…

Transvulcania: OK ein paar Wörter… Der Start? Verrückt, ich war in der 4. Reihe… was ungefähr meiner Leistung entspricht, nach 300m war ich bestimmt 1000. Komplett blockiert in Stau. Ich muss 4k lang kämpfen, um irgendwie laufen zu können. Angekommen am k7, erster VP bin ich der Meinung, die laufen mein Tempo… ich lasse mich gemütlich ziehen… Fehler! Ich merke nach 24k, dass ich zu langsam bin… 


Ab k35, nachdem ich Bruno Brunod gegrüßt habe, drücke ich ordentlich aufs Tempo und werde nur noch überholen… Ich drücke so stark, dass mein Stock zwischen zwei Steinen bricht. Mein Stock ist gebrochen, nicht mein Wille. Ich laufe weiter, schneller… Ab Muchachos lasse ich mich nach unten rollen. Ca. 2500hm auf nur 13k! Endlich kann ich es. Ich sammle immer mehr Läufer ein! 200hm über den tiefsten Punkt, bekomme ich WIEDER starke Krämpfe in den Waden! Ich kann nicht mehr laufen… 2 Gels, ein Salz und Wasser helfen nicht… Die 1. Marathonläuferin überholt mich… Ich versuche dran zu bleiben… es klappt! Ich renne weiter! Ich bin in Tazacorte. Ich bleibe kurz sitzen, trinke viel und laufe weiter, ich muss noch 5k mit 350hm packen… Ich spüre die Krämpfe beim jeden Schritt… Es regnet! Die letzte 1,5k sind flach, ich rase weiter und finishe noch einmal Hand in Hand mit Anna, die mich auf den letzten 500m begleitet hat. Danke mein Schatz! Hinter der Ziellinie besiegen mich die Krämpfe, ich falle zu Boden… 9h28! Ich wollte es unter 9h30! Geschafft!
Anna lief währenddessen den Halbmarathon, Zieleinlauf mit 22km/h als Zehnte. Tolle Leistung!


12. Mai, Badische Berglaufmeisterschaften… Noch ein Berglauf aber dieses Mal in Schwarzwald. Anna ist krank, ich muss allein fahren… Keine Lust. Am Start ist Melanie Noll, ich freu mich über ein bekanntest Gesicht. Anna Hahner ist auch da… Nach 2k merke ich, dass ich noch nicht komplett erholt bin von Transvulcania. Die Muskeln sind da, aber mein Cardio ist schwach… Am k6 wird es flacher und Anna Hahner überholt mich, ich werde sie nicht folgen können… Das Ende wird wieder steil, sehr steil. Ich pushe so viel ich kann und finishe als Dritter meiner AK. Immerhin!


20. Mai lange Laufnacht von Karlsruhe: Wie es auf dem Website steht: Ein grandioser Flutlichtabend mit über 3 Stunden Laufsport auf Topniveau. In mehr als 18 Rennen von 800m über 1500m bis zu den 5000m werden Athletinnen und Athleten alles daran setzen, ihre Bestzeiten zu steigern und Normen anzugreifen. Unterstützt von einem begeisterten Publikum, engagierten Tempomachern, erfahrenen Moderatoren, hochklassigen Kunstturneinlagen und motivierender Musik aus dem RedBull Eventcar werden wir euch in jedem Rennen an euer Limit bringen! . Mit Anna kontrollieren wir die Tickets des Publikums... Ein mal auf der andere Seite... Ich kann sowieso die Geschwindigkeit dieser Läufer nicht anhalten... Aber lustig war es.

22. Mai vormittags : Trail des Marcaires… Wir sind nicht als Läufer angemeldet aber wir stehen am Start um die LRC zu unterstützen, Bilder zu schießen und eine kleine Trainingseinheit zu schaffen. Wir haben vor bis zum Hoehneck zu laufen… Ursprünglich hatte ich vor, Pacer zu spielen und Vollgas bis zum Spitze zu rennen. Leider ist mein Magen dagegen und ich muss es gemütlich machen… Paul (2. AK, Glückwunsch) und Davide holen uns schnell ein! Wir schaffen alle Langstreckenläufer zu fotografieren und laufen danach langsam wieder zum Start. Schöne Ecke dort! 


22. Mai nachmittags: Erkundung Montée du Grand Ballon. Da wir in Juni das Weltcuprennen dort mitlaufen wollen, gucken wir uns an, was auf uns wartet… Naja schön ist die Strecke nicht… Darüber hinaus sind wir tot müde! Egal 800hm spazierend gepackt, wir fahren heim…

26. Mai Abfahrt nach Annecy für den Maxi-Race… Im Ernst, es ist kein Scherz, Wahnsinn hat kein Ende bei uns! Direkt angekommen, wandern wir die Strecke von Vertical (4k, 890hm!). Hier soll Anna am Freitag hoch laufen und ich am Samstag runter…
 
27. Mai, Vertical Race für Anna… Ich fahre und laufe die letzten 2k hoch, warte auf Anna um ein paar Bilder in volle Anstrengung zu machen! Es funktioniert, sie wird 5. Und weniger als 50s nach der Zweiten, Sophie Grant (mit der ich die Diagonale des Fous fast gleichzeitig gefinisht habe…). Schnell heim, schlafen und für mich klingelt der Wecker um 01:45Uhr… Es ist kein Scherz!

28. Mai. Um 03:30Uhr geht es los! Ich starte zügig aber nicht ohne Verstand, mit den Elitenfrauen… Mir wurde gesagt, dass das Rennen erst ab k45 anfängt, den Rest wäre zu einfach… Scheiß Franzose! Die 19k lange Steigen am Start hat es in sich, es ist teilweise sehr steil, viel Geröll, viel Fels, viel Matsch, ein bisschen Schnee! Für mich kein Kindergeburtstag! Den Bergab ist sehr spielerisch (heißt technisch und steil!) besonders am Anfang…, dann kommt Berg 2 (von 4). Also die Steigung war bestimmt über 30% aber ja genau, das ist ganz normal, ganz locker… kleine Aufwärmung… ich hasse meine Landsleute… aber so locker ist es für die auch nicht, ich bin fast nur am überholen.
Runter… Wer möchte 30% Gefälle auf nassem Fels und Matsch? ICH NICHT! Ich bin jetzt mit Manikala Rai, die Top-Läuferin aus Nepal (Team Hoka) unterwegs. Aber ich bin warm, ich denke ich bin bereit für den zweiten Teil des Rennens. Nach 5k flach und den 2. VP (fast vergessen, auf der 85k/5300hm Strecke gibt nur 3 VPs…, sonst wäre es zu einfach!) geht es los mit der ersten echten Steigung… Erstaunlicherweise kommt mir diese locker vor… Ich kann sogar teilweise joggen. Leichtes Bergab und wieder hoch, es wird steiler aber mir geht es gut. Steiles aber kurzes Bergab durch Lawine… und dann geht es richtig zur Sache! Steil, steiler, Roc Lancrenaz. Am Ende ist ein Klettersteig mit Seile! Ich liebe mein Land, hier wird kein Unterschied zwischen Wanderwegen und Klettersteigen gemacht! Von der Spitze geht es dieses Mal ordentlich runter. Geröll, Matsch und Schnee! Ich lasse die Pferde los und versuche weitere Plätze gut zu machen… Ich lasse Manikala stehen… aber nicht lange… Ich habe SCHON WIEDER Krämpfe in den Wanden. Ich trinke, esse Salz, Gels, Riegel, packe die Stöcke wieder aus und krieche so gut ich noch kann runter… Manikala überholt mich…. Verdammt!!! Ich versuche dran zu bleiben… Vergiss es, solange es bergab geht kann ich nicht folgen, es wird flacher… es geht wieder hoch, ich kann wieder laufen, aber beim jeden negativen Höhenmeter bekomme ich Messerstiche in den Waden… Endlich komme ich zum dritten VP (k70!) Anna ist mir entgegen gekommen. Ich bitte sie, mir Salz und Gels zu bringen. Ich muss diese Krämpfe loswerden! 
 

Ich trinke 1 Cola, eine Suppe, 2 Gels, 2 Salz und 1L Wasser, let’s go nur noch ein Berg. Am Anfang easy, ich jogge wieder gemütlich, es wird wieder steiler, nässer, matschiger… ich muss gehen, Manikala holt mich wieder ein aber bleibt hinter mir… Ich stürze von Weg… Scheiße! Jetzt bin ich nur noch Schlamm… Es wird immer steiler, und wieder Seile… Ich bin oben. Ich bin tot… nur noch 4k runter und 1k flach… Ich sitze kurz, esse 1 letztes Gel, 1 Salz, trinke, atme tief…. Und los! Ich gebe alles, ich will es unter 11h30 schaffen, es wird knapp, es ist technisch sehr anspruchsvoll. Die Krämpfe sind wieder da, ich versuche sie zu vergessen… ich rase das Ding runter… hole noch einige ein, inkl. Stéphane Kennel, Sieger des 59k in Niederbronn! Endlich unter, Anna ist da, jetzt 1,3k flach See entlang… es ist voll mit Leute, Spaziergänger, Kinderwagen, Bälle, Hunde, hallo das ist eine Laufstrecke! Anna macht für mich den Weg frei, wir laufen noch 4min/k!!! Das Wetter ist ein Traum, ich laufe über die Ziellinie, 38. In 11h28, Vertrag erfüllt! Meine Mutter ist da, ich falle in ihre Arme, meine Waden haben wieder gewonnen… Ich kann nicht mehr, alles wird dunkel… Ich bleibe ein paar Minuten da. Hole mich ein paar Flaschen und liege am Schatten. Das war’s Feierabend!

Wir fahren heim, nach einer Dusche und 30min Nickerchen fühle ich mich schon besser. Ich muss mich wieder konzentrieren, morgen startet Anna für die 15k, quasi mein letzter Berg ab VP3. Bastien und Thomas auch…

29. Mai Nach einer wieder zu kurzen Nacht sind wir wieder am Start. Anna ist gestresst… mehr als je zuvor… Die Unsicherheit seit der langen Verletzung, der bevorstehende fiese downhill, das Wetter… Gewitter ist angekündigt…


Es geht los. Die drei starten zügig. Ich bin mit Jean und meiner Mutter, wir schaffen es noch, die drei kurz vor der 1. Steigung zu sehen. Es läuft gut.
Wir fahren Richtung Ziel. Ziel ist es, den letzten Kilometer mitzulaufen und ggf. den Weg freizuräumen… Durch auf der Website erfahren wir, dass sie schon oben sind. Krass, die sind sau schnell, Anna ist als erste oben, 3. Frau! Jetzt kommt der Moment der Wahrheit, wie schnell werden sie runterkommen… Es fängt an zu tropfen… und mehr und mehr, es pisst!!! Bastien erscheint, wie aus der Kanone geschossen, Jean läuft mit ihm los. Anna kommt kurz danach, genauso schnell, wir rasen los! Ich mache den Weg frei… es ist wirklich erforderlich!!! Sie kriegt noch drei Läufer und finisht als 4. Frau… Fast auf dem Podest. Aber egal, heute hat sie alles gegeben. Thomas kommt kurz danach an… Wir laufen direkt zum Auto, klatsch nass. Was für ein Wochenende.
Zur Feier gehen wir zu meiner Mutter und Jean, Raclette essen! Verdient. Und nachher ein Eis!!! Es tut gut!
30. Mai wir fahren nach Hause… Aber vorher wir wollen auf dem VK von Manigod „wandern“ …
Das Ding ist steil, sehr steil. Das Wetter ist schlecht! Nach 700hm dreht Anna, eisiger Wind, die Hände und das Gesicht frieren einem ab. Ich gehe weiter… Es schneit… Ich laufe über die Ziellinie und drehe sofort um. Man war das da oben kalt. Wir fahren heim, was für eine Abenteuer!

Also das waren die letzte 2 Monaten. Jetzt weißt Du warum ich keine Zeit hatte zu schreiben…