O je o je… Letzter Beitrag am 31.03!!! So viel passiert
seitdem. Schauen wir mal, warum ich keine Zeit fand, meinen Blog zu pflegen…
02. April, Rockie Mountain… letzter Frühjahrsberglauf in der
Pfalz. 13k, ca. 600hm… Ich bin noch müde… Direkt an k4 will ich aussteigen, mir
geht’s dreckig, ich bin saftlos… Ich quäle mich bis k9 und dann geht’s wieder
besser… ich kann beschleunigen… Leider reicht es nicht so ganz für eine tolle
Platzierung. Ich werde zwar 1. meiner AK aber irgendwie hat etwas gefehlt. Anna
erzählt hinterher dass sie auch bei k4 am liebsten im Wald verschwunden wäre,
aber sie schafft es dann doch noch bis aufs Podest.
09. und 10. April, Courses Natures de Niederbronn. Letztes
Jahr konnte ich hier aufgrund einer Verletzung nicht teilnehmen, dieses Jahr soll
es ein gutes Vorbereitungswochenende werden. Ich habe mich also für die
Intégrale angemeldet, das heißt 76k/2700hm am Samstag und 59k/2200hm am
Sonntag! Vorbereitet fühlte ich mich nicht, zumindest hatte ich nichts Langes
trainiert. Ich entscheide daher vorsichtig zu starten. Ich lasse die Rakete
davonsausen und halte mich hinten. Ich lasse auch Paul nach 15k allein weiterrasen…
Die Beine scheinen nicht zu schlecht zu reagieren und ich fange
ab k30 die vordere Gruppe einzuholen. Am k40 bin ich 7. mit 30min Verspätung
auf den ersten und 20min auf den zweiten. Mir geht‘s noch ausgezeichnet und ich
entscheide meine Komfortzone zu verlassen. Nicht umsonst! Am vorletzten VP, k56
bin ich Zweiter! Der erste ist noch 15min vor… Ich behalte mein Tempo… Bis 7k
vor Ziel kann ich es behalten und bin nur noch 8min vor den ersten entfernt…
Und… das war’s! Krämpfe an den Waden! Ich muss stehen bleiben… Gels, Wasser,
Salz… Und ich quäle mich weiter zu laufen. Aber ich muss die Handbremse ziehen…
Ich finishe 10min nach dem ersten, Emir Grairi. Ich habe meine Zeit von vor 2
Jahren um 30min verbessert… Ich bin super glücklich.
Ein paar Massagen später und eine Nacht Schlaf später geht
es schon weiter!
Neuer Tag neues Glück, heute pushe ich direkt nach dem
Start, nach 5k bin ich in den TOP 10… Alle andere sind gestern nicht gelaufen!
Mal sehen, ob mein Körper das Tempo halten kann! Niemand holt mich ein… ich
kann sogar überholen, ich fühle mich gut… bis 9k vor Ziel, entspricht 1k vor
den letzter Verpflegung… Ich bin zu müde, ich habe Hunger… Blöderweise, ich
will mich pushen bis zum VP! Fehler! Ich krieche bis zum VP, muss dort 5min
sitzen bleiben und lasse mich überholen… Ich bin im A…! Nach 5min viel zu langer
aber erforderlicher Pause starte wieder. Ich kann nicht Vollgas rennen, aber
immerhin komme ich gut vorwärts… Ich werde als 7. finishen… 10s nach der 6. Und
1min nach dem 5. … Hätte ich mich richtig versorgt, wäre ich wahrscheinlich 5.
geworden. Ich habe hier auch meine Zeit von vor 2 Jahr um 20min verbessert!
Nichtsdestotrotz gewinne ich den Intégrale! Endlich, der Graal gehört mir!
Danke Didier, dein Pokal ist wunderschön!
24. April, Badische Meile… Ich sollte laufen… ich werde am
Start bleiben… Ich habe meine Rücken am Freitag verrenkt… Ich kann kaum gehen.
Stattdessen, werde ich die Läufer meiner Firma und Anna unterstützen… Manchmal
ist es so… leider. Ich werde nicht wissen, wie schnell ich 8,88889k laufen
kann…
26. April, mein Rücken ist einigermaßen instand gesetzt, (danke
Bettina Georg), Abflug nach La Palma!
Kurze Zusammenfassung: trotz des Wetters, das nicht so toll
war, genießen wir die Zeit, trainieren so gut wir können… Nach 2 Wochen habe
ich 300k und 20.000hm gesammelt, bin verlobt, und habe den Kilometro Vertical am
05. Mai (danke an Philipp reiter für das Bild) und die Transvulcania am 07. Mai gefinisht…
Transvulcania: OK ein paar Wörter… Der Start? Verrückt, ich
war in der 4. Reihe… was ungefähr meiner Leistung entspricht, nach 300m war ich
bestimmt 1000. Komplett blockiert in Stau. Ich muss 4k lang kämpfen, um
irgendwie laufen zu können. Angekommen am k7, erster VP bin ich der Meinung,
die laufen mein Tempo… ich lasse mich gemütlich ziehen… Fehler! Ich merke nach
24k, dass ich zu langsam bin…
Ab k35, nachdem ich Bruno Brunod gegrüßt habe,
drücke ich ordentlich aufs Tempo und werde nur noch überholen… Ich drücke so
stark, dass mein Stock zwischen zwei Steinen bricht. Mein Stock ist gebrochen,
nicht mein Wille. Ich laufe weiter, schneller… Ab Muchachos lasse ich mich nach
unten rollen. Ca. 2500hm auf nur 13k! Endlich kann ich es. Ich sammle immer
mehr Läufer ein! 200hm über den tiefsten Punkt, bekomme ich WIEDER starke
Krämpfe in den Waden! Ich kann nicht mehr laufen… 2 Gels, ein Salz und Wasser
helfen nicht… Die 1. Marathonläuferin überholt mich… Ich versuche dran zu
bleiben… es klappt! Ich renne weiter! Ich bin in Tazacorte. Ich bleibe kurz
sitzen, trinke viel und laufe weiter, ich muss noch 5k mit 350hm packen… Ich
spüre die Krämpfe beim jeden Schritt… Es regnet! Die letzte 1,5k sind flach,
ich rase weiter und finishe noch einmal Hand in Hand mit Anna, die mich auf den
letzten 500m begleitet hat. Danke mein Schatz! Hinter der Ziellinie besiegen
mich die Krämpfe, ich falle zu Boden… 9h28! Ich wollte es unter 9h30!
Geschafft!
Anna lief währenddessen den Halbmarathon, Zieleinlauf mit
22km/h als Zehnte. Tolle Leistung!
12. Mai, Badische Berglaufmeisterschaften… Noch ein Berglauf
aber dieses Mal in Schwarzwald. Anna ist krank, ich muss allein fahren… Keine
Lust. Am Start ist Melanie Noll, ich freu mich über ein bekanntest Gesicht.
Anna Hahner ist auch da… Nach 2k merke ich, dass ich noch nicht komplett erholt
bin von Transvulcania. Die Muskeln sind da, aber mein Cardio ist schwach… Am k6
wird es flacher und Anna Hahner überholt mich, ich werde sie nicht folgen
können… Das Ende wird wieder steil, sehr steil. Ich pushe so viel ich kann und
finishe als Dritter meiner AK. Immerhin!
20. Mai lange Laufnacht von Karlsruhe: Wie es auf dem Website steht: Ein grandioser Flutlichtabend mit über 3
Stunden Laufsport auf Topniveau. In mehr als 18 Rennen von 800m über
1500m bis zu den 5000m werden Athletinnen und Athleten alles daran
setzen, ihre Bestzeiten zu steigern und Normen anzugreifen. Unterstützt
von einem begeisterten Publikum, engagierten Tempomachern, erfahrenen
Moderatoren, hochklassigen Kunstturneinlagen und motivierender Musik aus
dem RedBull Eventcar werden wir euch in jedem Rennen an euer Limit
bringen! . Mit Anna kontrollieren wir die Tickets des Publikums... Ein mal auf der andere Seite... Ich kann sowieso die Geschwindigkeit dieser Läufer nicht anhalten... Aber lustig war es.
22. Mai vormittags : Trail des Marcaires… Wir sind nicht als Läufer angemeldet aber wir stehen am Start um die LRC zu unterstützen, Bilder zu schießen und eine kleine Trainingseinheit zu schaffen. Wir haben vor bis zum Hoehneck zu laufen… Ursprünglich hatte ich vor, Pacer zu spielen und Vollgas bis zum Spitze zu rennen. Leider ist mein Magen dagegen und ich muss es gemütlich machen… Paul (2. AK, Glückwunsch) und Davide holen uns schnell ein! Wir schaffen alle Langstreckenläufer zu fotografieren und laufen danach langsam wieder zum Start. Schöne Ecke dort!
22. Mai vormittags : Trail des Marcaires… Wir sind nicht als Läufer angemeldet aber wir stehen am Start um die LRC zu unterstützen, Bilder zu schießen und eine kleine Trainingseinheit zu schaffen. Wir haben vor bis zum Hoehneck zu laufen… Ursprünglich hatte ich vor, Pacer zu spielen und Vollgas bis zum Spitze zu rennen. Leider ist mein Magen dagegen und ich muss es gemütlich machen… Paul (2. AK, Glückwunsch) und Davide holen uns schnell ein! Wir schaffen alle Langstreckenläufer zu fotografieren und laufen danach langsam wieder zum Start. Schöne Ecke dort!
22. Mai nachmittags: Erkundung Montée du Grand Ballon. Da
wir in Juni das Weltcuprennen dort mitlaufen wollen, gucken wir uns an, was auf
uns wartet… Naja schön ist die Strecke nicht… Darüber hinaus sind wir tot müde!
Egal 800hm spazierend gepackt, wir fahren heim…
26. Mai Abfahrt nach Annecy für den Maxi-Race… Im Ernst, es ist kein Scherz,
Wahnsinn hat kein Ende bei uns! Direkt angekommen, wandern wir die Strecke von
Vertical (4k, 890hm!). Hier soll Anna am Freitag hoch laufen und ich am Samstag
runter…
27. Mai, Vertical Race für Anna… Ich fahre und laufe die
letzten 2k hoch, warte auf Anna um ein paar Bilder in volle Anstrengung zu
machen! Es funktioniert, sie wird 5. Und weniger als 50s nach der Zweiten,
Sophie Grant (mit der ich die Diagonale des Fous fast gleichzeitig gefinisht
habe…). Schnell heim, schlafen und für mich klingelt der Wecker um 01:45Uhr… Es
ist kein Scherz!
28. Mai. Um 03:30Uhr geht es los! Ich starte zügig aber
nicht ohne Verstand, mit den Elitenfrauen… Mir wurde gesagt, dass das Rennen
erst ab k45 anfängt, den Rest wäre zu einfach… Scheiß Franzose! Die 19k lange
Steigen am Start hat es in sich, es ist teilweise sehr steil, viel Geröll, viel
Fels, viel Matsch, ein bisschen Schnee! Für mich kein Kindergeburtstag! Den
Bergab ist sehr spielerisch (heißt technisch und steil!) besonders am Anfang…,
dann kommt Berg 2 (von 4). Also die Steigung war bestimmt über 30% aber ja
genau, das ist ganz normal, ganz locker… kleine Aufwärmung… ich hasse meine
Landsleute… aber so locker ist es für die auch nicht, ich bin fast nur am
überholen.
Runter… Wer möchte 30% Gefälle auf nassem Fels und Matsch?
ICH NICHT! Ich bin jetzt mit Manikala Rai, die Top-Läuferin aus Nepal (Team Hoka)
unterwegs. Aber ich bin warm, ich denke ich bin bereit für den zweiten Teil des
Rennens. Nach 5k flach und den 2. VP (fast vergessen, auf der 85k/5300hm
Strecke gibt nur 3 VPs…, sonst wäre es zu einfach!) geht es los mit der ersten
echten Steigung… Erstaunlicherweise kommt mir diese locker vor… Ich kann sogar
teilweise joggen. Leichtes Bergab und wieder hoch, es wird steiler aber mir
geht es gut. Steiles aber kurzes Bergab durch Lawine… und dann geht es richtig
zur Sache! Steil, steiler, Roc Lancrenaz. Am Ende ist ein Klettersteig mit
Seile! Ich liebe mein Land, hier wird kein Unterschied zwischen Wanderwegen und
Klettersteigen gemacht! Von der Spitze geht es dieses Mal ordentlich runter.
Geröll, Matsch und Schnee! Ich lasse die Pferde los und versuche weitere Plätze
gut zu machen… Ich lasse Manikala stehen… aber nicht lange… Ich habe SCHON
WIEDER Krämpfe in den Wanden. Ich trinke, esse Salz, Gels, Riegel, packe die
Stöcke wieder aus und krieche so gut ich noch kann runter… Manikala überholt
mich…. Verdammt!!! Ich versuche dran zu bleiben… Vergiss es, solange es bergab
geht kann ich nicht folgen, es wird flacher… es geht wieder hoch, ich kann
wieder laufen, aber beim jeden negativen Höhenmeter bekomme ich Messerstiche in
den Waden… Endlich komme ich zum dritten VP (k70!) Anna ist mir entgegen
gekommen. Ich bitte sie, mir Salz und Gels zu bringen. Ich muss diese Krämpfe
loswerden!
Ich trinke 1 Cola, eine Suppe, 2 Gels, 2 Salz und 1L Wasser, let’s go
nur noch ein Berg. Am Anfang easy, ich jogge wieder gemütlich, es wird wieder
steiler, nässer, matschiger… ich muss gehen, Manikala holt mich wieder ein aber
bleibt hinter mir… Ich stürze von Weg… Scheiße! Jetzt bin ich nur noch Schlamm…
Es wird immer steiler, und wieder Seile… Ich bin oben. Ich bin tot… nur noch 4k
runter und 1k flach… Ich sitze kurz, esse 1 letztes Gel, 1 Salz, trinke, atme
tief…. Und los! Ich gebe alles, ich will es unter 11h30 schaffen, es wird
knapp, es ist technisch sehr anspruchsvoll. Die Krämpfe sind wieder da, ich
versuche sie zu vergessen… ich rase das Ding runter… hole noch einige ein,
inkl. Stéphane Kennel, Sieger des 59k in Niederbronn! Endlich unter, Anna ist
da, jetzt 1,3k flach See entlang… es ist voll mit Leute, Spaziergänger,
Kinderwagen, Bälle, Hunde, hallo das ist eine Laufstrecke! Anna macht für mich
den Weg frei, wir laufen noch 4min/k!!! Das Wetter ist ein Traum, ich laufe
über die Ziellinie, 38. In 11h28, Vertrag erfüllt! Meine Mutter ist da, ich
falle in ihre Arme, meine Waden haben wieder gewonnen… Ich kann nicht mehr,
alles wird dunkel… Ich bleibe ein paar Minuten da. Hole mich ein paar Flaschen
und liege am Schatten. Das war’s Feierabend!
Wir fahren heim, nach einer Dusche und 30min Nickerchen fühle
ich mich schon besser. Ich muss mich wieder konzentrieren, morgen startet Anna
für die 15k, quasi mein letzter Berg ab VP3. Bastien und Thomas auch…
29. Mai Nach einer wieder zu kurzen Nacht sind wir wieder am
Start. Anna ist gestresst… mehr als je zuvor… Die Unsicherheit seit der langen
Verletzung, der bevorstehende fiese downhill, das Wetter… Gewitter ist angekündigt…
Es geht los. Die drei starten zügig. Ich bin mit Jean und
meiner Mutter, wir schaffen es noch, die drei kurz vor der 1. Steigung zu sehen.
Es läuft gut.
Wir fahren Richtung Ziel. Ziel ist es, den letzten Kilometer
mitzulaufen und ggf. den Weg freizuräumen… Durch auf der Website erfahren wir,
dass sie schon oben sind. Krass, die sind sau schnell, Anna ist als erste oben,
3. Frau! Jetzt kommt der Moment der Wahrheit, wie schnell werden sie
runterkommen… Es fängt an zu tropfen… und mehr und mehr, es pisst!!! Bastien
erscheint, wie aus der Kanone geschossen, Jean läuft mit ihm los. Anna kommt
kurz danach, genauso schnell, wir rasen los! Ich mache den Weg frei… es ist
wirklich erforderlich!!! Sie kriegt noch drei Läufer und finisht als 4. Frau…
Fast auf dem Podest. Aber egal, heute hat sie alles gegeben. Thomas kommt kurz
danach an… Wir laufen direkt zum Auto, klatsch nass. Was für ein Wochenende.
Zur Feier gehen wir zu meiner Mutter und Jean, Raclette
essen! Verdient. Und nachher ein Eis!!! Es tut gut!
30. Mai wir fahren nach Hause… Aber vorher wir wollen auf
dem VK von Manigod „wandern“ …
Das Ding ist steil, sehr steil. Das Wetter ist schlecht!
Nach 700hm dreht Anna, eisiger Wind, die Hände und das Gesicht frieren einem ab.
Ich gehe weiter… Es schneit… Ich laufe über die Ziellinie und drehe sofort um.
Man war das da oben kalt. Wir fahren heim, was für eine Abenteuer!
Also das waren die letzte 2 Monaten. Jetzt weißt Du warum
ich keine Zeit hatte zu schreiben…